Thomas Gutschker
Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die NATO und die Benelux-Staaten mit Sitz in Brüssel.
Bundeskanzler Olaf Soltz hat Anfang Juni die Lieferung mehrerer Raketenwerfer an den Bundestag angekündigt. Vier Systeme waren damals in Regierungskreisen diskutiert worden. Auch London und Washington hatten diese Art zugesagt, ohne eine Zahl zu nennen. Es ist eine verbesserte Version des MARS-Systems, das am Ende des Kalten Krieges beschafft wurde und gegen größere Panzerverbände eingesetzt werden sollte. Vierzig davon besitzt die Bundeswehr. Die aktuelle Ankündigung reicht aus, um eine Batterie mit acht Trägerraketen und zwei Backup-Systemen auszustatten. Die bereitgestellten Raketen sollten jedoch schnell aufgebraucht sein. Das System MARS II kann mit präzisionsgelenkten Raketen 84 Kilometer weit feuern und Ziele mit einer Genauigkeit von bis zu sieben Metern treffen. Diese Reichweite sei „verantwortlich“, sagte Lambrecht auf die Frage, ob die Ukraine damit auch Ziele in Russland angreifen könne. Die Schulung soll im Juni beginnen, damit die Systeme Ende Juli oder Anfang August in die Ukraine geliefert werden können.