Der russische Konzern Gazprom reduziert erneut die maximalen Liefermengen für Erdgas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland. Ab Donnerstagmorgen würden täglich nur noch maximal 67 Millionen Kubikmeter durch die Pipeline gepumpt, teilte Gazprom am Mittwoch mit. Der russische Staatskonzern begründete diesen Schritt einmal mehr mit Verzögerungen bei den Reparaturarbeiten von Siemens. Daher musste ein weiteres Gaskompressionssystem abgeschaltet werden, sagte er. Gazprom hatte bereits am Dienstag angekündigt, seine maximale Liefermenge zunächst auf 100 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag zu reduzieren. Dies entspricht etwa 60 % der bisher geplanten Tagesmenge von 167 Millionen Kubikmetern Gas. Kurz darauf wies das Bundeskriminalamt die Behauptungen von Gazprom zurück, dass Verzögerungen bei der Reparatur einer Gasverdichteranlage die Ursache für die reduzierten Gasliefermengen seien. Für Deutschland ist Nord Stream 1 die wichtigste Pipeline für russisches Gas. Die Jamal-Europa-Linie wurde in der Vergangenheit nicht bezahlt. Auch der weit unter dem Plan liegende Transit von russischem Gas durch die Ukraine wurde reduziert. Die Energiepreise waren bereits durch frühere Restriktionen gestiegen, da insgesamt weniger Gas aus Russland nach Europa fließt. Die vollständige Gaspipeline Nord Stream 2 wurde noch nicht in Betrieb genommen. (APA)