Samsung wurde beim Schummeln erwischt. Das berichten die TV-Testplattformen flatpanelshd ​​und HDTVTest: Die Methode erinnert an den berüchtigten Dieselskandal. Damals manipulierten VW und andere Hersteller Fahrzeuge so, dass Abgastests identifiziert werden konnten. Die Motorleistung wurde während der Tests automatisch angepasst, um bessere Werte zu erzielen. Auch Samsung nutzt dieses Prinzip. Dies wurde mit mindestens 2 aktuellen Topmodellen bewiesen, dem OLED TV S95B und Neo QLED QN95B. Um die HDR-Leistung von Fernsehern zu testen und zu kalibrieren, werden üblicherweise Programme und TV-Referenzpunkte in einem 10-Prozent-Fenster verwendet. Das bedeutet, dass die Testbilder nur auf 10 Prozent des TV-Panels erscheinen.

Der Fernseher erkennt Testmuster, erhöht die Helligkeit um 80 Prozent

Sobald erkannt wird, dass nur noch 10 Prozent der Fläche bespielt werden, ändern die Fernseher ihre Einstellungen. Beim S95B wurden die Parameter so verändert, dass die Wiedergabe eher dem gewünschten Ideal entspricht – er schneidet also in Bezugspunkten besser ab. Auch die Helligkeit des QN95B wird um 80 Prozent gesteigert. Statt der normalen 1.300 nit Ausgabe hat der QN95B 2.300 nit am Referenzpunkt. Diese maximale Helligkeit wird laut flatpanelshd ​​durch das „Übertakten“ der Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung mit einer höheren Stromversorgung erreicht. Dies ist nur kurzzeitig möglich, bei längerem Gebrauch werden die Mini-LEDs beschädigt. Für flatpanelshd ​​ist das Betrug und Betrug. Eine Änderung der Parameter an den Referenzpunkten bringt dem Kunden keinen Vorteil. Ihr einziger Zweck besteht darin, Fernseh-Benchmarks zu manipulieren, damit Fernseher in Tests besser abschneiden. Wenn die Benchmarks in einem 9-Prozent-Fenster liefen, erkannten das die Fernseher nicht und lieferten Hinweise, die einer normalen Nutzung entsprachen.

Samsung reagiert auf die Vorwürfe

Samsung hat eine Erklärung zum aktuellen Stand von TechHive abgegeben. Daher werden keine Algorithmen verwendet, um Testergebnisse zu verfälschen. Samsung testet mit “Industriestandards”. Diese würden darauf hindeuten, dass HDR-Inhalte in verschiedenen Fenstergrößen genau angezeigt werden, nicht nur 10 Prozent. Auch die maximale Helligkeit bleibt gleich. Diese Aussage kam allerdings erst, nachdem Samsung ein Firmware-Update für die betroffenen Fernseher veröffentlicht hatte. Samsung hat zuvor auf die ersten Behauptungen mit der folgenden Erklärung zu flatpanelshd ​​reagiert: “Wir werden ein Software-Update veröffentlichen, um sicherzustellen, dass HDR-Inhalte eine konsistente Helligkeit in verschiedenen Fenstergrößen haben, die die Industriestandards übertreffen.” Laut flatpanelshd ​​würde diese Formulierung offen bleiben, wenn Samsung den „Cheat-Algorithmus“ deaktiviert oder auf andere Fenstergrößen ausdehnt, um ihn schwerer erkennbar zu machen. Auch die Frage, welche TV-Modelle diesen Algorithmus noch verwenden, beantwortete Samsung nicht. „Wir können nur davon ausgehen, dass andere TV-Modelle denselben Täuschungsalgorithmus eingebaut haben“, sagt flatpanelshd.

Gemischte Reaktionen

In sozialen Netzwerken und Diskussionsforen gibt es gemischte Reaktionen. Es besteht Einigkeit darüber, dass Samsung manipuliert hat, um in Referenztests besser abzuschneiden. Für manche ist es kein „Skandal“ und „10-Prozent-Tor“. Sie glauben, dass Benchmarks sowieso nichts sein sollten, auf das man sich verlassen kann. Unternehmen haben sehr oft geschummelt, vom Smartphone bis zum Dieselauto. Viele Testplattformen würden es sich zudem leicht machen, indem sie nur Benchmarks herunterladen und Preise veröffentlichen, anstatt die Fernseher länger im Alltagsszenario zu testen. Schließlich würden TV-Käufer nicht in einem Labor sitzen und Netflix in einem 10%-Fenster schauen.