Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Mittwoch, 15. Juni 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:

Ärztegewerkschaft: Eigenverantwortung für Coronavirus-Fall “gescheitert” Lauterbach: „Die Sommerwelle hat sich leider bewahrheitet“ Kieler Woche: Virologe Fickenscher rät zum Tragen einer Maske Care: „Länder sind nicht gut auf das Ende der Bürgertests vorbereitet“ Korruptionsverdacht auf dem Maskenmarkt durch das Bundesgesundheitsministerium Bestätigte neue Coronavirus-Fälle: 15.100 in Niedersachsen, 5.312 in Schleswig-Holstein RKI: Bundesweit 92.344 Neuinfektionen – Sieben-Tages-Impakt steigt auf 472,4

Impftabellen, Grafiken und Karten, Impfrate und andere Daten 14:07 Uhr

„Sommerwelle“: Patientenanwälte und Ministerium rufen zum Handeln auf

Aufgrund der steigenden Zahl an Neuinfektionen forderten Patientenschützer und das Ministerium Gesundheitsminister Lauterbach zum Handeln auf. „Damit aus den wachsenden Infektionszahlen kein Tsunami für Pflegebedürftige und Schwerkranke wird, muss Karl Lauterbach jetzt handeln“, sagte Eugen Brysch, Vorstandsmitglied der Stiftung Patientenschutz. Corona-Tests sollen über den Juni hinaus verlängert werden. In der Altenpflege sollte ein täglicher Testplan etabliert werden. Zudem kommt ein „Impfstoff-Update“ zu spät. “So scheitern Impfanrufe.” Diakonie-Präsident Ulrich Lilie warnte: „Die Erhöhung der Infektionszahlen ist ein ‚dringender Weckruf‘, um eine Gesamtstrategie für den Herbst zu entwickeln.“ Die Koalition muss die Regeln des Infektionsschutzgesetzes, die am 23. September auslaufen, verlängern und verschärfen, damit es keine verschwendeten Stunden, schwere Erkrankungen und Todesfälle mehr gibt, die vermieden werden können. Außerdem müssten Länder und Kommunen Gesundheitsämter digitalisieren und Software einführen, die in Nachbarländern erfolgreich eingesetzt wird, fordert die Diakonie, der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. 13:16 Uhr

Ärztegewerkschaft: Eigenverantwortung für Coronavirus-Fall “gescheitert”

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Niedersachsen drängt auf mehr Maßnahmen zum Schutz vor Coronavirus-Infektionen. „Das Experiment der Eigenverantwortung ist gescheitert. Wir sind noch weit von der Normalität entfernt, die wir uns alle wünschen und die uns die Abschaffung zwingender Schutzmaßnahmen nahelegt“, sagte der erste Präsident Hans Martin Wallenberg. heute. Die Gewerkschaft appellierte an Politik und Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen stärker zu nutzen. Insbesondere der Marburger Bund rief dazu auf, bei Großveranstaltungen FFP2-Masken zu tragen und den Impfschutz zu vervollständigen. Zudem muss die Bundesregierung das Infektionsschutzgesetz dringend verbessern. Angesichts der Belastungen für das Gesundheitssystem betonte die Gewerkschaft, dass in einigen Teilen Niedersachsens Patienten nun in weit entfernte Krankenhäuser gebracht werden sollten, da es vor Ort keine Kapazitäten mehr gebe. Mancherorts beträgt die Wartezeit auf ein Krankenhausbett nach einem Notfall über zwölf Stunden. 12:02 Uhr

Die Inzidenz des Coronavirus in Niedersachsen steigt weiter stark an

Die Inzidenz des Coronavirus in Niedersachsen ist im Wochentakt erneut stark gestiegen. Die Zahl der Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Woche lag nach Angaben des Landes heute bei 721,7 (Vorwoche: 313,8). Laut RKI wurden 15.100 Neuinfektionen verzeichnet und 16 Menschen starben an einem Tag an einer Coronavirus-Infektion. Die Inzidenz von Krankenhauseinweisungen stieg von 4,3 vor einer Woche auf 7,0. Intensivbetten bei Covid-Patienten waren zu 2,2 Prozent belegt – gegenüber 1,8 Prozent vor einer Woche. Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums befinden sich im Bundesstaat derzeit 52 Erwachsene mit Covid auf Intensivstationen. 10:55 Uhr

Nationalspielerin Alexandra Pop hat sich mit dem Coronavirus infiziert

DFB-Chefin Alexandra Popp hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Stürmer des VfL Wolfsburg wurde im EM-Trainingslager in Herzogenaurach positiv getestet und sofort isoliert. Nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verspürt er nur „leichte Symptome“. Weitere Untersuchungen der gesamten Mannschaft und des Personals verliefen laut DFB negativ. 09:58 Uhr

Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast wurde positiv getestet

Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Test verlief positiv, wie das Ministerium heute mitteilte. Die Ministerin befindet sich daher in häuslicher Isolation und übt von dort aus ihre Amtstätigkeit aus. 09:04 Uhr

Kieler Woche: Virologe Fickenscher rät zum Tragen einer Maske in der Menge

Virologe Helmut Fickenscher rät während der Kieler Woche zum Tragen einer Maske in der Menschenmenge. In einem Interview mit den „Kieler Nachrichten“ (Mittwoch) sagte der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten der Universität Kiel, wenn Menschen wie eine Sardinenkiste in die Stadt drängten, könnten sie sich leicht einen Virus einfangen. Wo Innen- oder Außenabstände nicht möglich sind, würden daher Masken empfohlen. Dies gilt insbesondere für ältere und gefährdete Personen. „Seit einigen Wochen haben wir in Schleswig-Holstein keinen Rückgang, sondern insgesamt einen leichten Anstieg. Dies geschieht parallel zur Verbreitung der BA.5-Variante, die offensichtlich sehr effektiv wird“, sagte Fickenscher. 8:38 Uhr

Schleswig-Holstein: Bundesweites Impfangebot bis Ende des Jahres

Schleswig-Holstein will bis Ende dieses Jahres eine bundesweite Corona-Impfserie anbieten. Neben fest angestellten Ärzten, Apothekern und anderen Stellen soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums ab Juli ein Impfzentrum in jeder Region und kreisfreien Stadt beitragen, wie NDR 1 Welle Nord berichtet. Bei Bedarf könnten die Kapazitäten erhöht werden. Auch die 15 mobilen Gruppen sollen in Betrieb bleiben. In Schleswig-Holstein haben die weitaus meisten Menschen in Deutschland eine Auffrischungsimpfung bekommen. Am Dienstag waren das 73,2 Prozent und bei den über 60-Jährigen fast 91 Prozent. 8:20 Uhr

Streeck: Öffentliches Screening an WM-Standorten auf Coronavirus-Fälle

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sorgt sich zunehmend um Live-TV-Übertragungen der Fußball-WM aus Katar im kommenden Winter. „Dadurch können wir auch wieder größere Epidemien schaffen oder es könnte auch ein überdimensionales Ereignis geben und darauf muss man sich vorbereiten“, sagte Streeck dem RTL-Nachtjournal. Grund dafür ist, dass die Publikumsausstellung aufgrund der ungewöhnlichen Jahreszeit im Innenbereich und nicht wie sonst üblich im Freien stattfinden wird. Die Verwendung eines Maskenschutzes könnte wieder helfen. 7:42 Uhr

Die Inzidenz des Coronavirus in Schleswig-Holstein liegt bei 732,8

Die Coronavirus-Inzidenz in Schleswig-Holstein stieg innerhalb von 24 Stunden auf 732,8 (Vortag: 688,9 / Vorwoche 375,1). Das geht aus Angaben des Landesstandesamtes und der Universität Kiel hervor. 5.312 neue Coronavirus-Fälle wurden registriert (Vorwoche: 4.686). 216 Patienten mit Covid wurden den Angaben zufolge ins Krankenhaus eingeliefert, zwei mehr als am Dienstag vergangener Woche. Auf der Intensivstation lagen 13 Patienten mit Coronavirus – sechs davon waren beatmet worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Land am Coronavirus gestorben sind, lag am Dienstag bei 2580 – fünf mehr als am Vortag. Die Zahl der neu in Krankenhäuser eingelieferten Coronavirus-Patienten pro 100.000 Einwohner in einer Woche – die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen – lag am Dienstag bei 4,36. Am Dienstag vergangener Woche lag er bei 1,99. 5:59 Uhr

Lauterbach: „Die Sommerwelle hat sich leider bewahrheitet“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat wegen der steigenden Zahl von Coronavirus-Infektionen älteren und vorerkrankten Menschen zu einer Auffrischimpfung geraten. „Die angekündigte Sommerwelle hat sich leider bewahrheitet. Das bedeutet ein wenig Entspannung für die kommenden Wochen“, sagte Lauterbach der Rheinischen Post (Mittwoch). Der zuvor beobachtete Sommereffekt auf die Pandemie ist diesmal verschwunden. Grund dafür ist unter anderem, dass die derzeit kursierende Variante des Virus sehr leicht übertragbar ist. Zudem seien fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen, erklärte Lauterbach der Zeitung. „Ich empfehle deshalb dringend, dass sich ältere und in der Vergangenheit Erkrankte erneut impfen lassen.“ Dies verhindert nicht unbedingt eine Infektion, aber eine ernsthafte Erkrankung. Die Auswirkungen der sieben Tage im ganzen Land stiegen am Dienstag auf 447,3, verglichen mit 331,8 in der vergangenen Woche. Heute liegt der Kurs bei 472,4. Weitere Informationen In einigen Ländern nehmen die Fälle trotz des saisonalen Effekts wieder zu. Auch in Deutschland. Das liegt vor allem an neuen Untervarianten von Omikron. mehr 5:50 Uhr

Care: „Länder sind nicht gut auf das Ende der Bürgertests vorbereitet“

Auf das Ende der kostenlosen Einbürgerungstests am 30. Juni sind die Bundesländer laut Pflegeschutzverband BIVA nicht gut vorbereitet. Die Regelungen für Besuche in Pflegeheimen ließen viele Fragen offen, kritisierte der Verband. In neun Bundesländern ist die Einrichtung verpflichtet, Prüfungen anzubieten. Bei den anderen sechs gibt es keine Einstellung. Pflegeheimbesuche drohten schwierig und kostspielig zu werden. „Die Angehörigen und vor allem die Bewohner des Pflegeheims wurden bei der entspannten Stimmung wieder vergessen“, erklärte Geschäftsführerin Frauke von Hagen. Die Politik muss …