Gazprom erklärte insbesondere, dass in der Verdichterstation Portovaya am Startpunkt der Pipeline derzeit nur drei Gasverdichtereinheiten eingesetzt werden können, da andere Siemens-Gaspumpeneinheiten nicht rechtzeitig zur Reparatur zurückgebracht wurden. Darüber hinaus wurden technische Störungen der Motoren an der Kompressionsstation festgestellt, für die von der Rostechnadzor-Regulierungsbehörde ein vorübergehendes Tätigkeitsverbot angeordnet wurde. Auf Nachfrage der Berliner Zeitung erklärten ein Sprecher des Bundeskriminalamts und ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums, man werde die Lage genauer beobachten und der Sache nachgehen. Die Versorgungssicherheit sei derzeit gewährleistet, sagte er.
Nord Stream: Pipeline von Wyborg nach Mecklenburg-Vorpommern
Die russischen Gaslieferungen nach Europa sind stark zurückgegangen, seit die europäischen Sanktionen gegen Moskau wegen der militärischen Intervention in der Ukraine in Kraft getreten sind. Gazprom stoppte auch die Lieferungen an mehrere europäische Kunden, weil sie sich weigerten, Gas in Rubel zu bezahlen. Die 2011 in Betrieb genommene Nord Stream-Pipeline ist die Gaspipeline mit der höchsten Kapazität zwischen Russland und Deutschland. Es erstreckt sich von Wyborg in Russland nordwestlich von St. Petersburg bis nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Angaben des Betreibers wurden im Jahr 2021 über die Pipeline 59,2 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland nach Europa exportiert.