Swiss Flugsicherheit Skyguide hat den Luftraum des Landes nach einem technischen Problem wieder geöffnet. Zuvor war sie bis 8.30 Uhr gesperrt. wegen Störungen in den frühen Morgenstunden, meldete Skyguide am Mittwoch auf Anfrage der sda. Viele Flugzeuge, die in Zürich oder Genf landen mussten, wurden in die Nachbarländer umgeleitet, darunter auch nach Österreich. Skyguide spricht von einem technischen Fehler. „Wir gehen nicht von einem Cyberangriff aus“, sagte Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa. Dies ist ein Hardwareproblem im Computernetzwerk. Der gesamte Luftraum wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nicht nur Starts und Landungen, sondern auch Überflüge finden nicht statt, wie Barrosa sagte. Wie viele Flüge betroffen seien, könne er nicht abschätzen. Jedenfalls trifft die morgendliche Welle europäischer Flüge zwischen Genf und Zürich und Umgebung ein, ebenso wie frühe Ankünfte aus den USA. Die Schweizerische Flugsicherung teilte ihrerseits mit, dass der Schweizer Luftraum aus Sicherheitsgründen gesperrt sei – bis vor Kurzem. Skyguide bedauert den Vorfall und seine Folgen für Kunden, Partner und Passagiere.

Umgehungen an anderen Flughäfen

Die Flugzeuge mussten vorübergehend andere Flughäfen anfliegen. In der Schweiz ist dies Basel, was sich auf die französische Flugsicherung bezieht. Im Ausland würden diejenigen Flughäfen ausgewählt, die dem jeweiligen Flug am nächsten liegen, sagte die Sprecherin. Swiss teilte heute Morgen mit, dass die ankommenden Langstreckenflüge derzeit auf verschiedene Flughäfen in den Nachbarländern wie Lyon, Mailand und Wien umgeleitet werden. „Kurzstreckenflüge heben derzeit nicht ab“, schrieb die Airline. Markus Pohanka, Sprecher von Austro Control, versicherte, dass alle Anlagen in Österreich intakt und im Normalbetrieb seien. „Die sichere und effiziente Abwicklung des Luftverkehrs in Österreich ist uneingeschränkt gewährleistet“, sagte er. Allerdings führt die Sperre in der Schweiz zu Ausweichlandungen auf anderen Flughäfen. Hierzulande war das früher der Fall mit einem Flugzeug aus Shanghai, das statt in der Schweiz in Wien landete. Welche anderen Flüge betroffen sein könnten, war noch unklar. „Austro Control ist auf Ausweichlandungen am Flughafen Wien vorbereitet“, sagte Pohanka.

Informationschaos

Auch der Flugverkehr am EuroAirport Basel-Mulhouse wurde auf Anfrage der sda durch den Absturz der Skyguide und die Sperrung des Schweizer Luftraums stark beeinträchtigt. Bisher gelang es nur wenigen Flügen zu starten und zu landen. Institutionelle Flugregeln (IFR) waren am Flughafen Bern nicht möglich. Dazu gehören alle Linienflüge. Privatflüge nach Sichtflugregeln seien aber weiterhin möglich. Offenbar konnten die Schweizer Behörden keine Auskunft über die Sperrung des Schweizer Luftraums geben. Stattdessen hätten die zuständigen Behörden in Österreich die Fluggesellschaften und Piloten über das Verbot informiert, teilte der sda mit. (APA/sda)