Stand: 15.06.2022 09:36 Uhr
Zum Handelsstart am Tag der US-Zinsentscheidung stieg der DAX um knapp ein Prozent. Nach den Verlusten der letzten Handelstage hoffen Anleger auf neue Chancen. Aber die Intensität bleibt hoch.
Bei 13.430 Punkten startete der Handel des deutschen Aktienbarometers zur Wochenmitte. Das entspricht einer Preissteigerung von fast einem Prozent. Offensichtlich greifen einige Flohmarkthändler angesichts des jüngsten Preisverfalls wieder zu.
Tag der Fütterung
Allerdings dürften die Verhandlungen noch bis zum Abend im Bann der erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed stehen. Die Entscheidung der Währungsbehörden wird um 20 Uhr bekannt gegeben. Mitteleuropäische Zeit. Da die US-Inflation im Mai erneut in die Höhe schnellte, rechnen die Anleger jetzt damit, dass die Zinssätze um 0,75 Prozentpunkte von den prognostizierten 0,5 Prozentpunkten steigen werden. Laut Neil Wilson, Analyst beim Online-Börsenmarkt Markets.com, wird die Fed jedoch auf Kurs bleiben und bis zum Herbst weitere Erhöhungen um jeweils einen halben Prozentpunkt signalisieren.
Außerordentliche Sitzung der EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) trifft sich heute zu einer außerordentlichen Sitzung, um die Auswirkungen des jüngsten Verkaufs von Anleihen auf dem Markt zu erörtern. „Der Vorstand wird am Mittwoch eine Ad-hoc-Sitzung abhalten, um die aktuellen Marktbedingungen zu erörtern“, sagte ein Sprecher. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die EZB kündigte am vergangenen Donnerstag eine Reihe von Zinserhöhungen an, die die Renditen insbesondere bei südeuropäischen Anleihen ankurbelten.
Die Vorgaben aus dem Ausland sind unklar
Die Indizes an der Wall Street waren letzte Nacht größtenteils im Minus. Der US-amerikanische Dow Jones Industrial Average fiel um 0,5 % auf 30.364 Punkte. Der breite S&P 500 verlor 0,4 % auf 3735 Punkte. Der technologielastige Nasdaq stieg jedoch um 0,2 Prozent auf 10.828 Punkte.
Auch die Märkte in Fernost lieferten am Morgen kein klares Bild. Der japanische Nikkei-Index schloss mit einem Minus von 1,1 % bei 26.326 Punkten. Die Shanghai Stock Exchange legte um ein Prozent zu.
Chinas Wirtschaft zeigt Zeichen der Erholung
Eine Reihe von Wirtschaftsdaten aus China schürt Hoffnungen auf eine Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Nach Angaben des Statistischen Dienstes war die Industrieproduktion im Mai um 0,7 % höher als im Vorjahresmonat. Im vergangenen Monat ging die Produktion stark um 2,9 % zurück. Die Einzelhandelsumsätze gingen im Mai um 6,7 % zurück, aber die Schätzungen der Analysten fielen um 7,1 %.
Euro bei 1,04 $
Angesichts der bevorstehenden US-Zinserhöhung scheint sich der Euro über der Schwelle von 1,04 $ zu stabilisieren. Die europäische Gemeinschaftswährung wird derzeit bei 1,0475 US-Dollar gehandelt. Am Morgen steigen die Ölpreise wieder. Sie werden durch positive Wirtschaftsdaten aus China beflügelt. China ist einer der größten Ölverbraucher der Welt.
Voran Conti und Adidas
Im DAX könnten die Aktien von Continental, Adidas und Airbus die Bühne für Kursgewinne von jeweils mehr als zwei Prozent bereiten. Bayer und Fresenius liegen am Ende der Preisliste, wenn auch mit kleinen Verlusten.
Anhörung über Zwangsarbeit bei VW-Tochter
Morphosys ist gefragt
Die Arbeit des Biotechnologie-Teams spart etwa fünf Prozent. Morphosys schließt eine Lizenzvereinbarung für das Nierenmedikament Felzartamab und das Krebsmedikament MOR210 mit dem amerikanischen Unternehmen Human Immunology Biosciences (HIBio). Neben der Vorauszahlung von 15 Millionen US-Dollar für MOR210 bei Vertragsunterzeichnung haben die Bayern Anspruch auf wegweisende zukünftige Zahlungen von bis zu 1 Milliarde US-Dollar für beide Programme.
BP basiert auf erneuerbaren Energiequellen
Der britische Ölkonzern BP investiert in Australien in eines der weltweit größten Projekte für erneuerbare Energien. Das Unternehmen sagte, es werde eine 40,5-prozentige Beteiligung an Asiens 36 Milliarden US-Dollar schwerem Renewable Energy Node erhalten und Solar- und Windparks mit einer Fläche von 6.500 Quadratkilometern betreiben. Das Gesamtprojekt soll eine Kapazität von 26 Gigawatt haben. Außerdem sollen dort jährlich 1,6 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. …