Wegen Geräteausfall bei der Flugsicherung müssen wir am Boden bleiben. Skyguide: Schweizer Flugzeug am Flughafen Kloten. Foto: Gaetan Bally (Keystone) Aufgrund eines Computerfehlers bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide sind derzeit die Flughäfen Zürich und Genf lahmgelegt. Weder Flugzeuge können starten noch landen, sagte eine Sprecherin in Zürich auf Anfrage. Dutzende Flüge wurden bereits gestrichen. Der Shutdown werde voraussichtlich den ganzen Vormittag andauern und der Flughafen Zürich gehe davon aus, dass der Flugbetrieb «vor Mittag mit reduzierter Kapazität aufgenommen wird». Skyguide meldet, dass es in den frühen Morgenstunden zu einem technischen Ausfall kam, weshalb der Schweizer Luftraum aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt wurde. „Diese Luftraumsperrung gilt bis auf Weiteres“, heißt es in einer Pressemitteilung. Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa bestätigte den technischen Fehler auf Anfrage. „Im Moment vermuten wir keinen Hackerangriff“, sagt Barrosa. Es handelt sich um einen Hardwaredefekt einer Netzwerkkomponente. “Unsere Techniker arbeiten unermüdlich daran, diesen Fehler zu beheben.” Der Schweizer Luftraum sei wegen des Ausfalls aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt worden, sowohl für Instrumentenflüge als auch für optische Flüge, erklärt Barrosa. “Also gibt es überhaupt keine Flüge.” Daran, dass dies in der Vergangenheit vorgekommen ist, kann sich der langjährige Skyguide-Sprecher nicht erinnern. Regelmäßig gibt es Einschränkungen, zum Beispiel während des WEF sind Flüge in einem bestimmten Teil des Luftraums verboten. Und nach dem Vulkanausbruch in Island im Jahr 2010 wurde der Flugbetrieb ebenfalls zeitweise eingeschränkt, aber der gesamte Luftraum musste nie gesperrt werden. Vorher-Nachher-Vergleich: Der Luftraum über der Schweiz ist derzeit praktisch leer, gleichzeitig herrschte am Dienstagmorgen noch reges Treiben am Schweizer Himmel. Screenshots: Flugradar24 Ankommende Flugzeuge werden nun auf andere Flughäfen umgeleitet. „Fluggesellschaften müssen für jede Verbindung einen alternativen Landeflughafen benennen“, erklärt Barrosa. Allerdings verspäten sich die Flüge, die abheben müssen. „Wir versuchen, sie so schnell wie möglich zu bearbeiten, sobald der Luftraum wieder geöffnet wird“, sagte ein Mediensprecher von Skyguide. Auch die Website des Flughafens Zürich war zeitweise überlastet, aber Passagierinformationen sind nun wieder verfügbar. Laut einer Medienmitteilung findet der Check-in am Flughafen Zürich statt, Reisende sollten sich jedoch mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen, um sich über den geplanten Flug zu informieren: «Wir empfehlen den Passagieren, die Informationen der Fluggesellschaft zu lesen, bevor sie zum Flughafen Zürich abfliegen.»

Fahrgäste im Dunkeln

Am Flughafen Zürich herrscht grosse Verunsicherung und Frust bei den betroffenen Passagieren. Ein 30-jähriger Mann aus Zürich war bereits um 8 Uhr morgens am Flughafen eingetroffen. Sein Flug nach Paris von Air France sollte um 10:10 Uhr starten. „Ob das so bleibt, weiß ich nicht“, sagte er. Verspätet sich der Flug oder fällt er gar aus, verpasst er auch seinen Rückflug nach Costa Rica, wo er einen längeren Aufenthalt mit Rucksack geplant hatte. «Das würde meine Situation sehr erschweren, da ich mein Zimmer in Zürich verlassen habe und einen Schlafplatz brauche.» Der Abflug vom Flughafen Zürich verzögert sich auf unbestimmte Zeit: Nach einem technischen Ausfall von Skyguide wurde der Luftraum über der Schweiz gesperrt und ankommende Flugzeuge umgeleitet. Foto: Astrit Abazi Bei der Ankunft bemerkten viele den technischen Fehler gar nicht, darunter auch ein Paar von Embrach. „Wir warten auf meine Schwester und Nichte aus Toronto“, sagte die Frau. Der Flug von Air Canada aus Toronto sollte um 8 Uhr morgens ankommen und hatte eine halbe Stunde Verspätung. Die Nachricht vom Zusammenbruch des Flugverkehrs kam für sie überraschend. Ob die Maschine wie geplant in Clotten landen oder zunächst in ein Nachbarland umgeleitet wird, sagt die Flughafeninformationstafel Zürich nicht. Für das Paar heißt es also abwarten. Einziger Trost: „Glücklicherweise sind wir mit der Post gekommen, sodass wir keine hohen Parkgebühren zahlen müssen“, sagt der Mann.

Flugzeuge werden auf andere Flughäfen umgeleitet

Der Euroairport Basel-Mulhouse ist von dem Vorfall nicht direkt betroffen, da hier die französische Flugsicherung DSNA (Direction des Services de la Navigation Aérienne) zuständig ist, befindet sich der Flughafen auf französischem Staatsgebiet. Swiss fliegt den Flughafen nicht an. Die Schließung des Schweizer Luftraums hat jedoch indirekte Auswirkungen. Die Schweizer Flugzeuge konnten also nicht den ganzen Weg zu diesem nächstgelegenen Flughafen zurücklegen. Die Flugzeuge aus Chicago und Montreal landeten in Basel, aber die aus Dubai und Johannesburg flogen nach Mailand. Der Flug aus Shanghai landet in Wien. United-Flüge aus Chicago und New York werden nach Frankfurt umgeleitet, Thai Airways aus Bangkok und Etihad aus Abu Dhabi landen in München. Alle europäischen Kurzstreckenflüge von oder nach Genf und Zürich wurden gestrichen und Dutzende von Verbindungen sind betroffen. In Genf wurde Äthiopiens Flug von Addis Abeba nach Marseille umgeleitet, Uniteds Flug von New York nach Paris. Aufgrund eines Computerfehlers kann am Flughafen Genf keine Maschine starten und landen. (Dateibild) Salvatore der Nolfi (Schlüsselstein) SDA/mbb/abz/anf/lop Gepostet heute um 06:39 Uhr Haben Sie einen Fehler gefunden? Jetzt melden. 2 Kommentare