Joshua Kimich brachte Deutschland im Borussia-Park in Mönchengladbach in Führung (10.), die Ilkay Gudogan kurz vor der Pause per Foulelfmeter verdoppelte (45.+4.). Thomas Müller (51.) und Timo Werner (68. und 69.) steigerten sich nach der Pause, ehe Wilfried Gnonto (78.) und Alessandro Bastoni (90.+4) Manuel Neuers Heimtreffer mit Toren in späten Gegentreffern verhinderten. „Man muss der Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, das war eine echte Belastungsprobe für uns“, sagte Flick im ZDF“Siege sind wichtig, weil sie gut für das Selbstvertrauen sind.” Auf den Podesten herrschte ausgelassene Stimmung, inklusive „Oh, wie schön das ist“ und der Laola-Welle. Im elften Anlauf gelang es Deutschland, sein erstes Pflichtspiel nach regulärer Spielzeit gegen Italien zu gewinnen. Es war auch der größte Sieg der Länderspielgeschichte gegen Italien. Nach drei 1:1-Unentschieden waren es die ersten drei der diesjährigen Nations-League-Saison. „Wir haben teilweise sehr guten Fußball gespielt und verdient gewonnen“, sagte Ilkay Gündogan. “Wenn wir so weitermachen wie heute, werden es viele Mannschaften schwer gegen uns haben.” Und Kapitän Neuer sprach von einem “wichtigen Meilenstein” und lobte: “Man hat heute gesehen, dass wir das Spiel dominieren wollten.” Deutschland (sechs Punkte) geht nun in die letzten beiden Nations-League-Spiele mit Ungarn und England Ende September auf Platz zwei hinter Ungarn (sieben). Vor dem WM-Start Mitte November steht lediglich ein Testspiel gegen einen noch unklaren Gegner an. Punkte: Eine Rakete auf der linken Seite – zweimal Note 6 von Wüstenitalienern 1/33 Deutschland besiegte Italien im 4. Spiel der Nations League mit 5:2. Viele tolle Interpretationen, aber vor allem ein neuer Flick-Tower. In Italien gibt es zwei Sechsen. Die Notizen des Spiels. 2/33 DEUTSCHLAND – MANUEL NEUER: Ich hatte ein paar Dinge zu erledigen, aber es war kurz vor der 1:0-Führung. Raspadori (29.) tanzte gekonnt und blieb ansonsten gewohnt cool. Immer noch zumindest unzufrieden mit dem ersten Tor. Abschluss: 3,5. 3/33 LUCAS KLOSTERMAN: Er ist in eine starke deutsche Mannschaft geraten. Technisch nicht auf dem Niveau der Mitspieler, defensiv sehr träge und langsam bei den wenigen Angriffen der Italiener. Note: 4,5. 4/33 NIKLAS SÜLE: Mit der ein oder anderen Unsicherheit in den Hereingaben, aber für die deutsche Mannschaft extrem wichtig, vor allem im Spielaufbau und stabil wie immer in den Bodenduellen. Abschluss: 2,5. 5/33 ANTONIO RÜDIGER: Sehr reife und vollständige Leistung. Er ist der klare Abwehrchef in der deutschen Abwehr. Klären Sie einige gefährliche Situationen von Anfang an. Note 2. 6/33 DAVID RAUM: Starke Läufe über links, immer gut für gefährliche Flanken – wie beim 1:0 von Kimmich (10.). Auch die 3:0-Führung von Müller begann geschickt. Es war schwierig, defensiv herauszufordern, aber manchmal war es zu spät. Note 2. 33.7 JOSHUA KIMMICH: Deutlich aktiver als im ersten Spiel, weil Italien weniger Zugang zum deutschen Mittelfeld hatte. Kompakter Ballverteiler ohne Highlights, gegen den Ball ohne große Unsicherheit und mit dem wichtigen 1:0 zur Stelle. Abschluss: 2,5. 8/33 ILKAY GÜNDOGAN: Er brauchte etwas, um seine diagonalen Bälle anzupassen. Guter Schutz hinter dem Angriffsraum, forderte beim letzten Mal mehr Bälle als Gorecka und war eine Erleichterung für Kimich. Er versenkte den Elfmeter tapfer in der Mitte. Abschluss: 2,5. 9/33 JONAS HOFMANN: Weniger auffällig als in früheren Spielen, aber das lag vor allem daran, dass seine Mitspieler besser im Spiel waren. Er gewann den Elfmeter vor dem 2: 0 durch eine seiner vielen intelligenten Streifen. Abschluss: 2,5. 33.10 THOMAS MÜLLER: Er hat in den vergangenen Spielen nicht gut gespielt, aber gegen Italien überzeugt. Er wurde durch seine Anwesenheit vom Aufbauspiel und dem Angriff entlastet. Das Tor zum 3:0 war die Krönung einer guten Leistung. Note 2. 33/11 LEROY SANE: Sehr schwierig und auch besser als letztes Mal. Seine feste Aussparung öffnete die linke Spur für Platz. Es strahlte viel Gefahr aus. Allerdings wieder mit einigen schmutzigen Offensivaktionen und vergebenen Chancen. Notiz 3. 33.12 TIMO WERNER: Er verpasste die erste große Chance (1.), lief dann hart aber auch unglücklich wie so oft in letzter Zeit. Er spielt meist sehr wild und rücksichtslos. Er blieb beim 4:0 und 5:0 ruhig. Vielleicht der Truhenlöser für ihn? Notiz 3. 13/33 SERGE GNABRY: Er kam für Hoffman (64.). Für eine Vorlage brauchte es keine vier Minuten, die zweite folgte sofort. Mit seinen Läufen und Assists bescherte er den gruseligen Italienern den endgültigen Knockout. Note 2. 14/33 JAMAL MOUSIALA: Er ersetzte Thomas Müller in der 75. Minute. Keine Bewertung. 15/33 LUKAS NMECHA: Er kam für den Doppelpacker Timo Werner (75.). Keine Bewertung. 16/33 ANTON STACH: Er durfte noch ein paar Minuten Nationalmannschaftsluft schnuppern. Gudogan verließ für ihn das Feld (88.). Keine Bewertung. 17/33 JONATHAN TACH: Niklas Soule gab seinen Platz in 88′ ab. Keine Bewertung. 18/33 ITALIEN – GIANLUITZI DONARUMMA: Seltsamer Auftritt des Torhüters. Mehrere Top-Paraden (insbesondere 33., 40.), dann hatte er aber auch Unsicherheiten und offenbarte noch einmal seine Schwächen im Bein – sorgte damit für 0:5. Klasse: 5 19/33 DAVID CALABRIA: Katastrophaler Auftritt von Milans Rechtsverteidiger. Regelmäßig wurde er betrogen – seine Orientierungslosigkeit vor dem 3:0 und 4:0 war sinnbildlich für seine Leistung. 6. Klasse 20/33 Gianluca Mancini: Wie alle seine Kollegen eine bittere bis katastrophale Nacht für den Verteidiger, der mit dem Trainer weder verwandt noch verheiratet ist. Steht vor dem 0:1 im Abseits, sonst viele Unsicherheiten. Klasse: 5 21/33 ALESSANDRO BASTONI: Totalausfall des Inter-Verteidigers. Das kann Müller vor dem 0:1 nehmen, den Elfmeter verdankt er vor dem 0:2 und beim 0:3 ebenfalls komplett aus Versehen. Der Treffer beim 2:5 rettet den Spielstand nicht. 6. Klasse 22/33 LEONARDO SPINATZOLA: Der beste Linksverteidiger der letzten EM ist nach der Verletzung noch nicht der Alte. Er versuchte und fuhr viele Meter, wurde aber auch mehrfach von den Gegnern überwältigt. Abstieg in der 64. Minute. Note: 4,5. 23/33 DAVIDE FRATTESI: Einer der Gründe, warum es im Mittelfeld so gut wie keine Entlastung gab. Es wurden nur Sicherheitspässe gespielt, deren Ankünfte nicht sehr kunstvoll waren. Aber kein einziger Ball vorne. bis zur Pause. Klasse: 5 24/33 BRYAN CRISTANTE: Er hatte in der 22. Minute mit einem Kopfball eine Riesenchance, ansonsten gab es für den Sechser nicht viel zu feiern. Sollte Sicherheit bieten, mit der Bestellung komplett gescheitert. Beim 0:3 zufällig. Klasse: 5 25/33 NICOLO BARELLA: Eigentlich ein toller Fußballer, aber bei seinen Kollegen ist er total hingefallen. Wie er vor dem 0:3 Sicherheitsabstand hält und einfach nicht eingreift, wird nicht erklärt. Klasse: 5 26/33 MATTEO POLITANO: Sturz ohne Verletzungsanzeichen zwei Minuten vor der Halbzeit, weil Roberto Mancini das System umgestellt hat. Bis dahin mit nur elf Ballkontakten mehr oder weniger apathisch. Klasse: 5 27/33 WILFRID GNODO: Im Hinspiel sorgten sie nach dem Wechsel für Aufsehen, im zweiten fielen sie dem Italienkampf zum Opfer, in dem nichts nach vorne ging. Immerhin dann mit seinem ersten Länderspieltor. Der jüngste italienische Torschütze der Geschichte. Klasse 4 28/33 GIACOMO RASPADORI: Wunderbare Flanke nach einem Foul in der 22. Minute, eine Gelegenheit, die im Abseits gelandet ist. Sonst verlor er komplett, weil er keine Bälle bekam und dann musste er in der Pause untergehen. Klasse: 5 29/33 LOUIS FELIPE: Der 110. Debütant unter Roberto Mancini kam kurz vor der Pause zum Systemwechsel und ging dann unter. Zumindest mit einem gezielten Schuss, der an diesem Abend erwähnenswert war. Klasse: 5 30/33 TZANLOUKA CAPRARI: Er ersetzte Fratesi in der Pause, nutzte dann eine Gelegenheit, die wegen Abseits ausgeschlossen wurde. Außerdem lieferte er ein schönes Foto ab. Klasse 4,5. 31/33 GIORGIO SCALVINI: Gerade einmal 18 Jahre alt, kam er zur Halbzeit für Raspadori und gab sein Debüt im Land. Das 111. Debüt unter Roberto Mancini. Das Atalanta-Talent kann viel, aber es war nicht die Bühne, um es zu zeigen. Mindestens sicher am Ball. Klasse 4 32/33 FEDERICO DIMARCO: Der Inter-Spieler ersetzte Spinazzola in der 65. Minute und bekam beim 1:5 einen halben Assist und dann einen echten Assist in der Ecke zum 2:5. Der einzige Lichtblick für Italien an diesem Abend. Notiz 3. 33/33 GIANLUCA SCAMACCA: Der Star des Hinspiels bekam diesmal nur einen kurzen Einsatz. Keine Anomalien. Keine Bewertung.

Deutschland – Italien: Die Analyse

Überraschend vertraute Flick den zuletzt schwachen Werner und Sane in der Startelf. Beide wirkten zunächst ergeben, aber gleichzeitig unzufrieden mit ihrem Tun. Werner (1. und 14.) und Sane (7. und 10.) fanden auf vielen aussichtsreichen Positionen nicht die besten Lösungen. Überhaupt dominierte Deutschland das Spiel von Beginn an und überflügelte in der Anfangsphase buchstäblich eine eher unscheinbare italienische Nationalmannschaft. Kimmichs frühe Führung war die logische Konsequenz. Flicks Team konzentrierte sich dann darauf, das Spiel zu kontrollieren und den Ball auch mal um die Mittellinie nach vorne laufen zu lassen, ohne zu ziehen. Beeindruckend: Sane schoss oft von seiner linken Seite in die Mitte und schuf so mit einer starken Offensivkraft Raum für den linken Verteidiger. Sechs Gündogan fiel dann in die linke Hälfte neben die beiden Innenverteidiger und diente sowohl als Durchgangspunkt als auch als Schutz. Die Gäste setzten derweil nur ganz individuelle Töne an: Aber wenn sie vor das Tor kamen, dann war es auch gefährlich ….