14.06.2022, 16:41 Uhr

Die Bundesregierung greift die deutsche Gazprom-Tochter an. Das bereits unter Vormundschaft stehende Unternehmen erhält ein Staatsdarlehen und einen neuen Namen. Ziel der Kampagne ist es, die Versorgung mit Erdgas sicherzustellen. Auch eine Beteiligung des Staates ist denkbar. Um die Gasversorgung Deutschlands zu sichern, unterstützt die Bundesregierung Gazprom Germania mit Milliardenbeträgen. Das Bundesfinanzministerium teilte mit, dass mit dem Kredit eine Insolvenz vermieden werden soll. Laut Regierungsangaben liegt der Betrag zwischen neun und zehn Milliarden Euro. Auch die Geschäftsführung der Gazprom Germania GmbH (GPG) werde über den September hinaus verlängert und könne aufgrund der parallelen Änderung der Rechtsgrundlage mehrfach verlängert werden, sagte er. Das über Sanktionen aus Russland gestolperte Unternehmen will sich mit einem Kredit vor einer Insolvenz schützen: „Mit diesem Vorgehen behält die Bundesregierung Einfluss auf diesen Teil der lebenswichtigen Energieinfrastruktur und verhindert, dass die Energiesicherheit gefährdet wird. “ Mit dem Kredit der Landesbank KfW muss die Zahlungssicherheit gewahrt bleiben und das Unternehmen kann weiterhin Gas liefern. Geprüft wird den Angaben zufolge auch, ob das Darlehen in Eigenkapital umgewandelt werden kann. Das würde bedeuten, dass der Staat in das Unternehmen eingreifen würde. Das Unternehmen wird auch umbenannt – Securing Energy for Europe GmbH (SEFE). Das Unternehmen ist im Energiehandel und im Transport von Erdgas tätig. Es gibt auch Gasspeicher. Die Gazprom Germania GmbH war ursprünglich im Besitz des russischen Konzerns Gazprom, steht aber seit Anfang April unter der Schirmherrschaft des Bundesnetzdienstes. Mitte Mai verhängte Russland jedoch Sanktionen gegen Gazprom Germania und fast alle Tochtergesellschaften von Gazprom Germania, wodurch das Unternehmen nach Angaben der Bundesregierung in “finanzielle Schwierigkeiten” geriet. Der Ausfall von Gaslieferungen infolge russischer Sanktionen und die daraus resultierende Notwendigkeit, Ersatz zu sehr hohen Marktpreisen zu kaufen, hätte die finanzielle Situation von Gazprom Deutschland derart verschlechtert, dass die Bundesregierung für Liquidität sorgen musste.