Die Bundesregierung rettet ein Schlüsselunternehmen für die Gasversorgung Deutschlands vor der Insolvenz. Dafür gibt der Staat viel Geld aus.

Weitere aktuelle News finden Sie hier Die Bundesregierung will den Gaskonzern Gazprom Germania mit Milliarden unterstützen, um eine Pleite zu verhindern. Damit soll die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden, teilte die Bundesregierung am Dienstag in Berlin mit. Laut Regierungsangaben liegt der Betrag zwischen neun und zehn Milliarden Euro. Daher ist eine Hilfe über die staatliche Förderbank KfW geplant.

Gazprom Germania Ein Hauptunternehmen für die Lieferung von Erdgas in Deutschland

Die Gazprom Germania GmbH ist nach Angaben der Bundesregierung ein bedeutendes Gasversorgungsunternehmen in Deutschland. Das über Sanktionen aus Russland gestolperte Unternehmen will sich mit einem Kredit vor einer Insolvenz schützen: „Mit diesem Vorgehen behält die Bundesregierung Einfluss auf diesen Teil der lebenswichtigen Energieinfrastruktur und verhindert, dass die Energiesicherheit gefährdet wird. “ Anfang April übernahm die Bundesregierung über den Bundesnetzdienst die Kontrolle über die deutsche Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom. Der Bundesnetzdienst wurde Verwalter. Mitte Mai verhängte Russland jedoch Sanktionen gegen Gazprom Germania und fast alle Tochtergesellschaften von Gazprom Germania, wodurch das Unternehmen nach Angaben der Bundesregierung in “finanzielle Schwierigkeiten” geriet. Der Ausfall von Gaslieferungen infolge russischer Sanktionen und die daraus resultierende Notwendigkeit, Ersatz zu sehr hohen Marktpreisen zu kaufen, hätte die finanzielle Situation von Gazprom Deutschland so verschlechtert, dass die Bundesregierung die Liquidität mit einem KfW-Darlehen sichern musste.

Das Darlehen soll eine Insolvenz verhindern und Folgen abwenden

Mit dem Kredit will die Bundesregierung eine Insolvenz des Unternehmens und spätere Markteffekte verhindern. Das Geld dient der Liquiditätssicherung und dem Kauf von Ersatzgas. Die Treuhandverwaltung der Gazprom Germania durch den Bundesnetzdienst wird auch nach September langfristig sichergestellt. Dazu wird die Treuhandverwaltung auf eine neue gesetzliche Grundlage gestellt. Gazprom Germania wird zudem in „Securing Energy for Europe GmbH“ umbenannt. Damit soll dem Markt klar signalisiert werden, dass das Ziel der getroffenen Maßnahmen die Sicherung der Energieversorgung in Deutschland und Europa ist. Die Bundesregierung prüft Möglichkeiten, das Darlehen in Eigenkapital umzuwandeln, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten. Das würde bedeuten, dass der Staat in das Unternehmen eingreifen würde. (dpa/mbo) Aktualisiert am 14.06.2022 15:33 Russisches Gas wird für Deutschland immer knapper. Der russische Energieriese Gazprom hat nun angekündigt, seine maximalen Gasliefermengen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland um 40 Prozent zu reduzieren.