Vor dem Amtsgericht Ingolstadt berief sich der Kläger auf Dr. Alexander B. aus der Arbeitsanweisung von Audi an ihn mit Formulierungen wie: „Der BSM-Fachmann ist ein spezialisierter Sachverständiger“. Er fühlt sich von der „gendersensiblen Sprache“ seines Arbeitgebers ausgeschlossen. „Die freie Entfaltung der Persönlichkeit wird massenhaft beeinträchtigt“, sagte der Kläger vor der Hauptverhandlung gegenüber BILD. Er sieht den “Schutz der Geschlechtsidentität” in Gefahr. Denn die Gender-Richtlinie ist unausgewogen und sogar männerfeindlich! Richter Christoph Hellerbrand schlug eine „gütliche Einigung“ vor, die Audi ablehnte Foto: Karina Palzer
Der Vorsitzende Richter schlug eine gütliche Einigung vor, um den Kläger künftig in Umgangssprache anzuschreiben. Die Anwälte von Audi wiesen dies jedoch als unpraktisch und nicht handhabbar zurück. Richter Christoph Hellerbrand stellte klar, dass sein Gericht keine wegweisende Entscheidung treffen werde. Dieser Vorgang gelte nur für diesen Einzelfall: “Für Sie, für Ihr persönliches Anliegen, durch diesen Sex-Ratgeber”, sagte er dem VW-Mitarbeiter. Audi stellte den Leitfaden im März 2021 vor und erklärte, das Unternehmen wolle „von nun an eine geschlechtersensible Sprache in der internen und externen schriftlichen Kommunikation von Audi allgegenwärtig machen“.

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Geschlechtersensible Formulierungen sind ein Muss in allen internen und externen Firmenbriefen. Dies geschah durch neutrale Formulierungen („Manager“ statt „Chef“) oder den sogenannten „Gender Gap“, der männliche und weibliche Figuren mit einem Unterstrich verbindet („Mitarbeiter“). Der Anwalt des Klägers, Dirk Giesen, sagte, sein Mandant sei eindeutig für Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung. Aber “er will mit dieser Sprache des Geschlechts in Ruhe gelassen werden.” Audi soll ihm keine E-Mails, E-Mail-Anhänge und Anleitungen mehr zusenden, die den „Gender Gap“ identifizieren. Die Richterin fasste die Vorsichtsmaßnahmen so zusammen: „Der ‚Gender Gap‘ muss weg.“ Die Klage wird vom Deutschen Sprachverband unterstützt, der Gender als Ideologie ablehnt.