14.06.2022, 13:55 Uhr

Weil ein Siemens-Teil nicht rechtzeitig zur Reparatur zurückgeschickt wurde, will Gazprom die Gasliefermengen durch Nord Stream 1 deutlich reduzieren. Nach Angaben des russischen Staatskonzerns werden die Lieferungen nach Deutschland um 40 Prozent reduziert. Der russische Energieriese Gazprom reduziert die maximale Gasliefermenge über die Nord Stream 1-Pipeline in der Ostsee in Deutschland um 40 %. Als Grund nannte der Staatskonzern Verzögerungen bei Siemens-Reparaturen. Eine Gaskompressoranlage wurde nicht rechtzeitig zur Reparatur zurückgeschickt. Dadurch könnten täglich nur noch bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas durch die Pipeline gepumpt werden – oder etwa 60 Prozent der zuvor geplanten Tagesmenge von 167 Millionen Kubikmetern Gas, sagte er. Die 2011 in Betrieb genommene Nord Stream-Pipeline ist die Gaspipeline mit der höchsten Kapazität zwischen Russland und Deutschland. Es erstreckt sich von Wyborg in Russland nordwestlich von St. Petersburg bis nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Angaben des Betreibers wurden im Jahr 2021 über die Pipeline 59,2 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland nach Europa exportiert. Die Jamal-Europa-Linie wurde in der Vergangenheit nicht bezahlt. Auch der weit unter Plan liegende Transit von russischem Gas durch die Ukraine ist rückläufig. Die Energiepreise waren bereits durch frühere Restriktionen gestiegen, da insgesamt weniger Gas aus Russland nach Europa fließt. Die vollständige Gaspipeline Nord Stream 2 wurde noch nicht in Betrieb genommen.